Digital und analog vernetzt – Bildungslandschaft Weimar

 

Lernen ist ein lebens­lan­ger Prozess. Dazu bie­tet Weimar bereits gute Voraussetzungen mit sei­ner viel­fäl­ti­gen Bildungslandschaft, die von Kindertageseinrichtungen über staat­li­che und freie Schulen, Hochschulen und die Volkshochschule hin zu den viel­fäl­ti­gen Angeboten der freien Kinder‑, Jugend und Erwachsenenbildung reicht. Bildung öff­net die Tore zur Welt – und Schulen soll­ten ihre Türen für Vereine und Initiativen vor Ort öff­nen. Das för­dert die Identifikation, eröff­net neue Horizonte und ermög­licht Begegnungen unter­schied­li­cher Kulturen und Traditionen über Altersgrenzen hinweg.

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN wol­len gute Schulen, die sich am Kind ori­en­tie­ren. Genauso ver­ste­hen wir auch Inklusion. Es ist nor­mal, ver­schie­den zu sein. In den Schulen Weimars sol­len sich alle Kinder, egal wel­cher Herkunft, will­kom­men, wert­ge­schätzt, unter­stützt, geför­dert und gefor­dert fühlen.

Daher set­zen wir uns für eine mög­lichst große Vielfalt von Schulformen ein. Gute Schule muss dazu ein­la­den, mit- und von­ein­an­der zu ler­nen. Notwendig sind eine moti­vie­rende Lernkultur, eine anspre­chende, bar­rie­re­freie Lernumgebung und geeig­nete Arbeitsbedingungen für das Lehrpersonal. Mit Hilfe eines par­ti­zi­pa­tiv erar­bei­te­ten Bildungsleitbildes ist es der Stadtpolitik mög­lich, über Legislaturperioden hin­weg die Weimarer Bildungslandschaft lang­fris­tig bedarfs­ge­recht zu gestal­ten, auch in Zeiten knap­per Kassen. Investitionen in den Bildungsbereich haben für uns Grüne immer Vorrang, denn nichts ist am Ende so teuer wie an der Bildung zu sparen.

Rahmenbedingungen für gute Bildung

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN setzen sich ein

  • für die Umsetzung des Schulnetzplans 2018–2023 mit allen darin vor­ge­se­he­nen Schul- und Sporthallensanierungen.
  • für den Abschluss des 2014 vom Stadtrat beschlos­se­nen Bildungsleitbild-Prozesses im Zusammenspiel aller rele­van­ten Bildungsträger*innen.
  • für die Einrichtung eines the­men­be­zo­ge­nen Runden Tischs zur Bildung als über­grei­fen­des Gestaltungsgremium mit Vertretungen aus dem Schulamt und der Schulverwaltung, mit Bildungsexpertise aus Kindertageseinrichtungen und Schulen und mit Schüler*innen und Eltern.
  • für die Erhöhung des Anteils der Bildungsberichterstattung in der Fortschreibung der Integrierten Berichterstattung (IBE) der Stadt Weimar, mit kla­rer Definition der Ziele zusätz­li­cher Datenerhebungen.

Schlüsselprojekt Das Bildungsleitbild muss endlich kommen

Seit 2014 ver­trös­ten Stadtspitze und Schulverwaltungsamt die Bürger*innen immer wie­der: Doch das längst beschlos­sene Bildungsleitbild für Weimar soll nun end­lich mög­lichst par­ti­zi­pa­tiv und basis­de­mo­kra­tisch erar­bei­tet, dis­ku­tiert und ver­öf­fent­licht wer­den. Die Stadt will es zunächst in den Gremien der Kommunalen Präventionskette erar­bei­ten las­sen. Wir wer­den dar­auf ach­ten, dass es im Anschluss von allen bil­dungs­in­ter­es­sier­ten Menschen in der größt­mög­li­chen Breite dis­ku­tiert und schließ­lich vom Stadtrat beschlos­sen wer­den wird.

Längeres gemeinsames Lernen

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN engagieren sich

  • für län­ge­res gemein­sa­mes Lernen und für wei­tere Gemeinschaftsschulen in Weimar.
  • für den wei­te­ren Ausbau des Ganztagsschulangebots, um Kinder und Jugendliche bis zum Nachmittag durch Bildungsangebote und qua­li­fi­zierte Betreuung indi­vi­du­ell för­dern zu können.
  • für die dazu erfor­der­li­che Erweiterung der Nachmittagsangebote an den Schulen mit mehr Fachpersonalstunden und einer ent­spre­chen­den Ausstattung.
  • für die Schaffung von Aufenthaltsräumen für Freistunden sowie von Cafeterien oder Mensen in allen Schulen.
  • für die Rekommunalisierung der Weimarer Horte bei vol­ler Finanzierung durch das Land.

Politische Bildung für unsere Demokratie

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN treten ein

  • für die Einrichtung eines Jugendbeteiligungsgremiums mit Rederecht im Jugendhilfeausschuss, in enger Zusammenarbeit mit der Kinder- und Jugendbeauftragten sowie dem Kinderbüro der Stadt und mit Untersetzung durch eine ent­spre­chende Haushaltsstelle.
  • für die Anregung einer Debattenkultur an Schulen, z. B. durch Podiumsdiskussionen mit Politiker*innen, und das mög­lichst nicht erst im Vorfeld von Wahlen.
  • für Kontakte jun­ger Menschen zu kom­mu­na­len Gremien wie Ortsteilräten, die drin­gend ver­jüngt wer­den müssen.
  • für die wei­tere Stärkung des Bewusstseins für das neue Thüringer Kommunalwahlrecht ab 16 und die Sensibilisierung der Jugendlichen für diese neue Mitbestimmungsmöglichkeit.
  • für mehr Jugendaustausche auf der Ebene der Weimarer Städtepartnerschaften und des Weimarer Dreiecks, um die euro­päi­sche Idee zu beför­dern, auch in Zusammenarbeit mit der Europäischen Jugendbildungs- und Begegnungsstätte.

Digitale Bildung als Basis für die Zukunft

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN setzen sich ein

  • für die not­wen­dige Schulhausverkabelung bzw. die Bereitstellung von WLAN im Zuge der geplan­ten ver­bes­ser­ten Versorgung aller Schulen mit Breitbandanschlüssen.
  • für die sub­stan­zi­elle Verbesserung der IT-Ausstattung aller Weimarer Schulen mit Beteiligung von Bund und Land.
  • für die Anstellung von mehr Fachpersonal zur Installation und Wartung des wach­sen­den Geräteparks und der kom­ple­xe­ren digi­ta­len Infrastruktur.
  • für die Intensivierung der Lehrer*innenfortbildung im Bereich der digi­ta­len Medienanwendung.
  • für eine ein­heit­li­che Stundenplansoftware zur Entlastung der Lehrer*innen von schul­or­ga­ni­sa­to­ri­schen Aufgaben.

Schlüsselprojekt Mehr Computer in die Lehrerzimmer

Im Zuge der gesell­schaft­li­chen Debatte über die Herausforderungen der ver­netz­ten und digi­ta­li­sier­ten Welt liegt der Fokus zu sehr auf den Endgeräten in den Schulklassen. Doch auch die Lehrer*innen benö­ti­gen mehr PCs, Laptops oder Tablets, um Lehrmaterialien für die Schüler*innen erar­bei­ten und bereit­stel­len zu kön­nen, Zeugnisse und Elternbriefe zu schrei­ben sowie auch Unterrichtsvorbereitungen in Freistunden vor­neh­men zu kön­nen. Hier sind wir als Schulträgerin in der Pflicht.

Inklusive Bildung braucht gute Bedingungen

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN treten ein

  • für mul­ti­pro­fes­sio­nelle Teams und eine den Herausforderungen ange­mes­sene Besetzung mit Lehrpersonal, da die Inklusionsquote an Weimarer Schulen wei­ter ange­stie­gen ist und die Herausforderungen an die Lehrkräfte wachsen.
  • für mehr Personal für Schulsozialarbeit und die schul­psy­cho­lo­gi­sche Betreuung an allen Schulen, gestaf­felt nach den Bedarfen in den Planungsräumen und den schu­li­schen Erfordernissen.
  • für die ange­mes­sene Bereitstellung von Schulbegleiter*innen durch die Kommune.
  • für die Ergänzung von feh­len­den Differenzierungsräumen an Schulen für guten inklu­si­ven Unterricht.

Gesund und nachhaltig – Bildung muss schmecken

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN engagieren sich

  • für eine hoch­wer­tige Schulverpflegung. Gesundes, bio­lo­gi­sches und regio­na­les Schulessen ist für alle Schulen möglich.
  • für den Ansatz, das Schulobstprogramm der EU durch eigene krea­tive Ideen für die Gesundheit der Schüler*innen zu ergän­zen oder z. B. als Schulförderverein Patenschaften für Streuobstwiesen zu übernehmen.

Schlüsselprojekt Fonds für Nachhaltigkeit an Schulen

Dieser kom­mu­nale Fonds soll den Einsatz von Schulen für Nachhaltigkeit, z. B. durch Mülltrennung und ‑ver­mei­dung oder das Recycling von Verbrauchsmaterialien, Energieeinsparungen und ähn­li­ches, finan­zi­ell beloh­nen und wür­di­gen. Aus den Mitteln des Fonds sol­len öko­lo­gisch wert­volle Projekte an Schulen prä­miert und geför­dert wer­den. Die Kriterien wer­den gemein­sam mit den Schulen und Akteur*innen der Umweltverbände wie z. B. GRÜNE LIGA oder dem Thüringer Ökoherz e. V. erarbeitet.

Vernetzung in der Kommune

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN machen sich stark

  • für eine gere­gelte Nutzung von geeig­ne­ten Schulgebäuden und ‑außen­flä­chen, auch am Abend und am Wochenende, von ange­mel­de­ten Gruppen oder für Veranstaltungen.
  • für die Öffnung der Schulen für Kultur- und Lehrveranstaltungen wie z. B. der Kinderuniversität Weimar oder ande­rer Veranstaltungen der bei­den Universitäten.
  • für die Beibehaltung der freien Durchquerbarkeit des Schulgeländes „Am Hartwege“ in Oberweimar, für eine bes­sere Verbindung der Schulgemeinschaft mit dem Lebensumfeld im Ortsteil.
  • für die gere­gelte Öffnung aller schu­li­schen Sportfreiflächen wie z. B. an der Pestalozzischule nach Schulschluss.

Schlüsselprojekt Schulische Vernetzung Oberweimar-Ehrungsdorf

Der Ortsteil Oberweimar-Ehringsdorf hat fünf Schulstandorte. Wir möch­ten, dass hier bei­spiel­haft zwi­schen den staat­li­chen und freien Schulen gemein­same infra­struk­tu­relle und schu­li­sche Kooperationen ins Leben geru­fen wer­den. Schulgelände und ‑gebäude sol­len sich stär­ker zum Ortsteil öff­nen, sei es durch Möglichkeiten der Freiflächen- und Gebäudenutzung, gemein­same Aktivitäten und Feste und/oder koor­di­nierte Lobbyarbeit für die Verbesserung der Schulwegsicherheit.