Nachhaltig und verbindend – Stadtentwicklung und Wohnen in Weimar
Weimar wächst, langsam aber stetig. Aber wächst Weimar auch zukunftsfähig? Ob neue Wohngebiete, Einkaufszentren oder Gewerbegebiete: Durch ihren Bau wird viel Fläche verbraucht und versiegelt. Das geht auch anders! Denn Weimar kann auch gesund wachsen: Weimar kann zusammenwachsen, damit die Stadtteile enger zusammen rücken. Weimar kann nach innen wachsen und im Sinne der Nachverdichtung bisher brachliegende Flächen bebauen. Und Weimar kann nach oben wachsen, indem Flächen und Gebäude mehrfach genutzt werden.
Es geht uns Bündnisgrünen aber natürlich nicht nur um Wachstum: die Aufenthaltsqualität in der Stadt ist entscheidend. Wir wollen eine inklusive Stadt, in der niemand ausgeschlossen wird. Dafür brauchen wir eine Stadtplanung, die mehr Miteinander ermöglicht – ob durch bessere Verkehrsführung, mehr Begegnungsstätten im öffentlichen Raum oder starke Nachbarschaften.
Verbindungen schaffen – Weimar muss zusammenwachsen
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN machen sich stark
- für bessere Verbindungen der drei Weimarer Großwohnsiedlungen West, Nord und Schöndorf mit der Kernstadt und untereinander.
- für eine barrierefreie fußläufige Querungsmöglichkeit durch das Wimaria-Stadion für Weimar-West, die auch vom Radverkehr nutzbar ist.
- für einen Fuß- und Radweg in Weimar-Nord zwischen Eiserner Brücke, Marcel-Paul-Straße und Bahnunterführung.
- für eine sicherere Herrichtung der Bahnunterführungen für den Fuß- und Radverkehr.
- für eine Schaffung des Zugangs zu den Bahnsteigen von Norden, die Anlage eines Park+Ride-Platzes nördlich der Bahnanlagen und die Nutzung des Rastenberger Tunnels als Radwegeverbindung.
- für eine Steigerung der Attraktivität Schöndorfs und Weimar Wests durch einen 10-Minuten-Takt der Linie 7 im Regeltakt.
- für die Herstellung eines oberirdischen Fuß- und Radweges über den Jorge-Semprun-Platz zum Kirschberg.
Schlüsselprojekt Willkommen in Weimar-Nord!
Die Eingangssituation in den Ortsteil Weimar-Nord ist besonders unvorteilhaft für den Fuß- und Radverkehr. Wir wollen die lieblose Gestaltung der Straßen- und Fußwege von der Bahnunterführung bis zur Bonhoefferstraße schnell ändern. Rund um den geplanten Gedenkort Viehauktionshalle soll das Stadtquartier eine neue Aufenthaltsqualität erhalten und die Kernstadt sowie Weimar-West leichter und barrierefreier erreichbar machen. Dazu fordern wir zur Sicherung einer öffentlichen Durchwegung für den Fuß- und Radverkehr einen Bebauungsplan westlich der Ettersburger Straße und nördlich der Bahn sowie zur Verbesserung des Fuß- und Radverkehrs und zur Lärmminderung die Sanierung der Marcel-Paul-Straße unter Reduzierung der Fahrbahnbreiten.
Innovativ und ökologisch – Weimar muss nach innen wachsen
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN setzen sich ein
- für den Schutz des sympathischen Charakters unserer Kultur- und Tourismus-Stadt als Mittelzentrum und dafür, die Stadtgrenzen nicht durch ausufernde neue Gewerbegebiete ausfransen zu lassen.
- für die vorrangige Vermarktung der noch freien Flächen im Bestand. Wir setzen uns dabei für eine Konzeptvergabe ein, die kreative, innovative und ökologisch nachhaltige Wirtschaftszweige bevorzugt.
- für mehr interkommunale Zusammenarbeit bei den bestehenden Gewerbegebieten in und um Weimar, bei gleichzeitiger Verbesserung der Nahverkehrsverbindungen.
Auf die Mischung kommt es an – Besser wohnen in Weimar
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN treten ein
- für die zügige Umsetzung der in Vorbereitung befindlichen Fortschreibung des Wohnungsmarktkonzeptes.
- für eine kontrollierte und öffentlich diskutierte Preisentwicklung bei Neuvermietungen nach Sanierung und bei Neubau durch die Weimarer Wohnstätte.
- für ein Modellprojekt von Stadt und Wohnstätte zur Einführung einer individuellen Mietpreisbremse (”Wohngeld 2.0”).
- für die Erstellung eines qualifizierten Mietspiegels mit planungsräumlichen Differenzierungen.
- für eine stärkere Fokussierung auf den sozialen Wohnungsbau mit Hilfe von Förderprogrammen des Landes und des Bundes. Dazu wollen wir auch auf die strategische Ausrichtung der Weimarer Wohnstätte entsprechend einwirken.
- für den Vorrang des Baus von Mehrfamilienhäusern und des Geschosswohnungsbaus für günstigeres und ressourcenschonendes Wohnen, z. B. bei der Erschließung des Baugebietes Im Merketal.
- für die Beplanung des Bereiches westlich der Redoute für Geschosswohnbau in Passivhausbauweise zur Flächenaktivierung und Nachverdichtung.
- für neu entstehende Wohnflächen nur mit durchdachter Anbindung an ÖPNV und Infrastruktur.
- für das Angebot unterschiedlicher Wohnformen mit einer möglichst differenzierten Preisstruktur innerhalb der Viertel.
- für den effizienteren Umgang mit vorhandenem Wohnraum. Daher unterstützen wir Umzugsbörsen bei den großen Wohnungsunternehmen wie der WWS oder der GWG sowie private Initiativen.
- für ein aktives Liegenschaftsmanagement, bei dem Grundstücksankäufe eine stärkere Rolle spielen, z. B. im Hinblick auf ungenutzte Gleisflächen der Deutschen Bahn.
- für die Konzeptvergabe von Grundstücken auch mittels Erbbaurechten und an Baugemeinschaften im Sinne einer gemeinwohlorientierten Stadtentwicklung.
Schlüsselprojekt Neue Maßstäbe setzen – Mehr alternatives Wohnen in Weimar
Alternative Wohnformen bereichern mit ihrer großen Vielfalt den Weimarer Wohnungsmarkt. Gemeinschaftlichem, generationenübergreifendem und ressourcensparendem Wohnen gehört aus unserer Sicht die Zukunft. Beispiel von den derzeit 14 Wohnprojekten können die Ro70, das Baumhausprojekt, die Feuerwache oder die alternativen Wohnprojekte in Ehringsdorf sein. Sie setzen neue Maßstäbe bei finanziellen, gestalterisch-städtebaulichen und energetisch ökologischen Aspekten. Und auch für die soziale Durchmischung von Vierteln und Wohnblöcken können sie einen großen Beitrag leisten. Solche alternativen und kreativen Ansätze sollten künftig auch bei Sanierungen von größeren Wohnblöcken eine Rolle spielen. So können Freiräume für Mitbestimmung und Gestaltung durch die Nutzer*innen geschaffen werden.
Orte der Begegnung – Weimars Qualität muss wachsen
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN engagieren sich
- für die Schaffung weiterer öffentlicher Begegnungsräume in allen Ortsteilen Weimars für alle Generationen. Dazu zählen für uns beispielsweise die Ertüchtigung und Neubeschaffung von Stadtmobiliar wie Bänken und Tischen.
- für die Mehrfachnutzung von Flächen: Dazu zählen auch frei zugängliche Gründächer, urbanes Gärtnern oder auch Spiel- und Sportmöglichkeiten auf ungenutzten Freiflächen sowie auf Schulhöfen am Nachmittag.
- für die Schaffung und intelligente Nutzung einer zweiten oder dritten Ebene auf Parkflächen. Gleiches gilt z. B. für Supermärkte, auf denen weitere Geschosse zur Wohnnutzung entstehen könnten.
Schlüsselprojekt Öffentliche Räume mit Aufenthaltsqualität – Mehr Grün für Weimar
Der öffentliche Raum muss grüner werden – zu lange schon sind Investitionen in die Aufenthaltsqualität zu kurz gekommen. Das wollen wir ändern und Mittel im Haushalt dafür zur Verfügung stellen. Nach dem Beispiel der „essbaren Stadt“ gehören dazu auch Beete und Hochbeete. Grünflächen, Bänke und Bäume sind nicht nur prägend für den „Park, in welchem eine Stadt liegt“, sondern verbessern auch Aufenthaltsqualität und Stadtklima an geeigneten Straßenkreuzungen und ‑ecken. Begrünte Baumscheiben, die von Anwohner*innen gepflegt werden, machen die Wohnquartiere schöner und persönlicher. Wir wollen daher eine feste Summe in jedem Haushalt für die Herrichtung und Ausstattung solcher kleinen öffentlichen Räume verankern. Einen weiteren Betrag wollen wir verwenden für die Unterstützung von Bürger*innenpatenschaften für begrünte Straßenränder, Baumscheiben oder auch die Pflege unserer Bachränder, begleitet von einer Informationskampagne für Eigentümer*innen von geeigneten privaten Orten, etwa auf Gewerbeflächen.