Vielfalt fördern – Kulturstadt Weimar

 

Das Kunst- und Kulturleben Weimars hat eine lange und rei­che Tradition und ist wich­tigs­ter Grund für das über­re­gio­nale Renommee unse­rer Stadt. Weimars Kultur lebt von der Vielfalt der Angebote aller Ebenen und Bereiche. BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN ste­hen für die Unterstützung die­ser Kulturangebote in ihrer gan­zen Breite.

Denn das macht Weimar aus: Unsere Stadt ist ein Netzwerk aus ganz ver­schie­de­nen Einzelbausteinen, die von­ein­an­der pro­fi­tie­ren – vom D.A.S. Jugendtheater bis zum Deutschen Nationaltheater, von den Musikschulen bis zur Musikhochschule, von der Mal- und Zeichenschule bis zur Bauhaus-Universität, vom „Yiddish Summer“ bis zum Kunstfest, von der schola can­torum wei­mar bis zur Staatskapelle, vom Haus am Horn bis zum Stadtmuseum. Diese Spanne von Angeboten macht Weimar für Einwohner*innen, Student*innen und Gäste zu einer lebens- und lie­bens­wer­ten Stadt.

Die Kulturausgaben Weimars lie­gen im thü­rin­gen­wei­ten Pro-Kopf-Vergleich deut­lich an der Spitze. Unsere Stadt sollte die­ses Privileg wert­schät­zen und sich ihrer Verantwortung im deutsch­land­wei­ten Kontext bewusst sein. Besonders am Herzen lie­gen uns die klei­ne­ren kul­tu­rel­len Projekte und Initiativen, die wir dabei nicht gegen die Institutionen von bun­des­wei­ter Bedeutung aus­spie­len wol­len. Weimar zeigt vom Bienenmuseum bis zum Liszt-Haus, vom Museum für Ur- und Frühgeschichte bis hin zur Pavillon-Presse oder auch mit dem Forscher*innen- und Entdecker*innenraum für Kinder und Jugendliche in der Herderkirche, wie span­nend es sein kann, Geschichte, Kultur und Wissen in einem moder­nen musea­len Kontext zu vermitteln.

Kultur fair finanzieren

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN setzen sich ein

  • für die Fortschreibung des Kulturstadtvertrags mit dem Land und Erhöhung des Kulturlastenausgleichs.
  • für einen höhe­ren Bundesanteil an der Finanzierung der Klassik Stiftung Weimar sowie eine inten­si­vere Zusammenarbeit zwi­schen Stiftung und Stadtverwaltung, zum Beispiel bei der Grünflächenpflege. Die*der Stiftungspräsident*in soll regel­mä­ßig in den zustän­di­gen Ausschuss des Stadtrates zum Austausch ein­ge­la­den werden.
  • für die finan­zi­elle Förderung von Kulturprojekten, die zu eige­ner künst­le­ri­scher Betätigung anre­gen wie z. B. der Mal- und Zeichenschule, des Kinder- und Jugendzirkus’ „Tasifan“ oder des Kinder- und Jugendchores „schola can­torum weimar“.

Schlüsselprojekt Sanierung der Musikschule „Johann Nepomuk Hummel“

Die viel­fäl­ti­gen posi­ti­ven Einflüsse musi­scher Bildung auf Kinder und Jugendliche wer­den gern über­se­hen. Dem wol­len wir ent­ge­gen­wir­ken. Eine Sanierung unse­rer gro­ßen Musikschule mit ihren vier­stel­li­gen Nutzer*innenzahlen ist lange über­fäl­lig. Wir wol­len mit­hilfe von Fördermitteln nicht nur das Dach neu ein­de­cken, son­dern sowohl die ener­ge­ti­sche als auch die ästhe­tisch-räum­li­che und akus­ti­sche Sanierung vor­an­trei­ben, um die Bedingungen für einen qua­li­ta­tiv hoch­wer­ti­gen Unterricht zu verbessern.

Für eine lebendige Erinnerungskultur

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN engagieren sich

  • für die Pflege der Gedenkstätte Buchenwald als bedeu­tends­tem Erinnerungsort Weimars an die Gräuel der NS-Zeit.
  • für den Erhalt und den wei­te­ren Ausbau des Projekts Gedenkweg-Buchenwaldbahn vom Hauptbahnhof Weimar zur Gedenkstätte Buchenwald.
  • für die Anbringung einer Tafel zur Erinnerung an die aus dem Konzentrationslager stam­men­den Kremierten am städ­ti­schen Krematorium.
  • für die wei­tere Komplettierung der Stolpersteine für Weimarer Opfer des Nationalsozialismus.
  • für die aktive Unterstützung des Gedenkortes Viehauktionshalle.

Für eine Topographie der Moderne

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN machen sich stark

  • für das Konzept „Topographie der Moderne“ für das Areal, das reprä­sen­tiert wird durch das Neue Bauhausmuseum, das Neue Museum, das ehe­ma­lige „Gau-Forum“ und das Studierendenwohnheim „Langer Jakob“ – und damit ver­schie­dene Epochen der jün­ge­ren Weimarer Geschichte vereint.
  • für eine intel­li­gente, bar­rie­re­arme Lenkung der Besucher*innenströme zwi­schen die­sen Museen und Orten von his­to­ri­scher Bedeutung und dem klas­si­schen Weimar.

Schlüsselprojekt Für eine Aufwertung des Stadtmuseums Weimar

Weimars Geschichte hat noch mehr zu bie­ten als Goethe und Bauhaus. Das zeigt das Stadtmuseum Weimar mit sei­nen her­vor­ra­gen­den his­to­ri­schen, stets gegen­warts­be­zo­ge­nen Ausstellungen. Es muss daher finan­zi­ell und per­so­nell ertüch­tigt wer­den, um eine kon­zep­tio­nelle Weiterentwicklung zu ermög­li­chen, die ange­mes­sen auf die Entwicklungen in sei­nem Umfeld ant­wor­tet und eine inhalt­li­che Klammer zur gesam­ten Geschichte Weimars bil­den kann.

Gute Bedingungen für eine junge und internationale Kultur

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN treten ein

  • für Räume und Orte für junge Initiativen zu güns­ti­gen Bedingungen.
  • für den Erhalt kul­tu­rel­ler und krea­ti­ver Freiräume wie z. B. dem E‑Werk, dem Gaswerk, der Mal- und Zeichenschule, dem Atelierhaus, dem Kinderhaus und dem Jugend- und Kulturzentrum „mon ami“ oder auch der Kreativetage am Goetheplatz.
  • für nied­rig­schwel­lige Angebote für Sprachanfänger*innen, die dadurch einen Zugang zu deutsch­spra­chi­ger und Weimarer Kultur fin­den kön­nen. Diesbezügliche Angebote von z. B. der Bürgerstiftung oder dem Patenschaftsbüro sol­len aus­ge­baut und ver­ste­tigt werden.
  • für die Unterstützung des Fördervereins „Netzwerk Städte der Zuflucht Weimar e. V.“.
  • für wei­tere Kooperationen der Kulturträger*innen zur Beförderung des inter­na­tio­na­len Kulturaustauschs.

Schlüsselprojekt Nutzungs- und Sanierungskonzept für das „mon ami“

Als freier Raum für offene Projekte spielt das Jugend- und Kulturzentrum „mon ami“ eine zen­trale Rolle in der freien Kulturszene unse­rer Stadt. Eine umfas­sende Analyse soll die unter­schied­li­chen Bedarfe fest­stel­len und auf die­ser Basis ein Sanierungskonzept ermög­li­chen, wel­ches mög­lichst vie­len der der­zei­ti­gen Nutzer*innen dien­lich ist und – zur bes­se­ren Auslastung – auch neue anspricht.

Für moderne museale Bildungskontexte

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN engagieren sich

  • für den Erhalt des Museums für Ur- und Frühgeschichte und des Bienenmuseums, die fest zu Weimar gehören.
  • für bes­sere Möglichkeiten für Wechselausstellungen in klei­ne­ren Einrichtungen als leben­dige Orte zeit­ge­nös­si­scher Kunst wie z. B. in der ACC Galerie, der C‑Keller-Galerie oder der Kunsthalle „Harry Graf Kessler“.
  • für bürger*innenschaftliche Initiativen wie z. B. den Bachhaus Weimar e. V. oder den Förderverein „Weimarer Rendez-vous mit der Geschichte“, die auch auf Defizite unse­rer Erinnerungskultur auf­merk­sam machen.

Schlüsselprojekt Eintrittsfreier Sonntag für Weimars Bürger*innen

Die Weimarer Bürger*innen ken­nen oft die eige­nen Museen nicht. Deshalb set­zen wir uns für den kos­ten­lo­sen Museumsbesuch für die Weimarer*innen an Sonntagen ein. Beginnen wol­len wir mit den städ­ti­schen Häusern wie dem Stadtmuseum und der Kunsthalle „Harry Graf Kessler“ mit dem Ziel, dass auch die Klassik Stiftung Weimar sich dem guten Beispiel anschließt.

Kommunale Möglichkeiten nutzen, Ehrenamt wertschätzen

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN machen sich stark

  • für die Bereitstellung finan­zi­el­ler Mittel für neue zeit­ge­mäße Medien und das erfor­der­li­che Personal, um die große Bedeutung der Stadtbücherei im kom­mu­na­len Kultur- und Bildungsgefüge zu erhalten.
  • für die Wiedereinführung län­ge­rer Öffnungszeiten der Stadtbücherei.
  • für das ehren­amt­li­che Engagement in der Bürgerstiftung, in Vereinen oder in freien Kulturprojekten.
  • für eine Erhöhung der Akzeptanz des Weimarpreises in der Weimarer Bevölkerung durch die Überarbeitung der Satzung.
  • für eine zusätz­li­che Form der Anerkennung für pri­vate oder gemein­nüt­zige Kultureinrichtungen und Initiativen in Anlehnung an den Weimarpreis, z. B. in Form einer Kulturplakette.
  • für nutzer*innenfreundlichere und abge­stimmte Öffnungszeiten aller Museen in unse­rer Stadt.

Schlüsselprojekt Ausweitung des Weimarpass-Angebots

Der Weimarpass als kos­ten­güns­tige Möglichkeit, an den kul­tu­rel­len Angeboten der Stadt teil­zu­ha­ben, soll gestärkt wer­den. Wir erwar­ten von den gro­ßen kul­tu­rel­len Einrichtungen, dass sie begrenzte Platzangebote gebüh­ren­frei zur Verfügung stel­len, um wei­tere nied­rig­schwel­lige Einstiege zu gewähr­leis­ten und allen Bürger*innen die Möglichkeit zu bie­ten, in den Genuss der Weimarer Kultur zu kommen.